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Bio Kaffee aus Brasilien.



Beliebter Kaffee für beliebte Kaffeemischungen

 

Kaffee aus Brasilien ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kaffeemischungen. Für ein Kaffeeunternehmen wie eKô, dass ausschliessilch Bio Kaffee verkauft, ist dies eher untypisch. Warum? Bio Kaffee aus Brasilien hat einen verschwindend geringen Anteil von weniger als 1% an der Gesamtproduktion des Landes. Dabei ist das Land führend in der weltweiten Kaffeeproduktion. Viele kennen, wenn auch unbewusst, den Geschmack von brasilianischem Kaffee schätzen seine Geschmacksnoten von Nuss und Schokolade, besonders in Kaffeemischungen. Aus kulinarischer Sicht macht es also durchaus Sinn, auf brasilianischen Kaffee zu setzen. Schliesslich wollen wir, dass alle Menschen besseren und nachhaltigeren Kaffee trinken. Was liegt da näher, als Kaffeemischungen zu machen, die vielen Menschen schmecken?




Intensive Landnutzung

 

Es ist uns ein grosses Anliegen, dass unser Handeln im Ursprung wirkt. Leider setzt das Land beim Anbau oftmals auf riesige Plantagen mit Monokulturen, die für die maschinelle Ernte ausgelegt sind. Die Produktion ist in vielen Teilen hochspezialisiert. Das mag wegen der grossen Flächen Sinn machen. Allerdings erachten wir die damit verbundene Landnutzung, den Einsatz von Pestiziden und die Behandlung der Pflanzen als äusserst intensiv und wenig nachhaltig. Das wollen wir ändern. Raphael und Lukas haben sich deshalb bewusst auf die Suche nach Bio Kaffee in Brasilien gemacht. Die Reise haben sie im August 2022 unternommen. Das Unterfangen war ein wichtiger Bestandteil in der Lancierungsphase von eKô.



Reiseplanung

 

Wo beginnt man mit der Planung, wenn man ein möglichst fundiertes Bild von der Bio Kaffee Produktion in Brasilien erhalten möchte? Wir haben mit Vanessa Heringer genau die Richtige Ansprechsperson gefunden. Sie arbeitet für Algrano, lebt in Brasilien und ist Brasilianerin. Ihre Familie besitzt eine eigene Kaffeefarm. Obwohl hochschwanger, hat uns Vanessa tatkräftig bei der Planung unterstützt und zu den näher gelegenen Farmen auch persönlich begleitet. So sind wir neun Tage durch die Bundesstaaten Minas Gerais, Espirito Santo und São Paulo zu sieben verschiedenen Kooperativen und gereist.

Die Reise war geprägt von etlichen Fahrstunden, Inlandflügen und Übernachtungen in ständig wechselnden Hotels, aber es hat sich gelohnt.



Produzent:innen

 

Wir haben einen guten und interessanten Einblick in die Bio Produktion in Brasilien bekommen. Die Leute waren sehr aufgeschlossen und traten nicht selten sehr professionell und selbstbewusst auf. Das kennen wir aus anderen Ländern anders.

Dafür war das Bild der Natur nicht wie in Honduras, Mexico oder Peru. Meistens sind selbst die Bio Anbauflächen nicht besonders vielfältig bewirtschaftet.

Ausserdem haben wir keine Fairtrade-Kooperative gefunden, die nacht den Richlinien von Bio Suisse produziert. Wir haben aber Bio Suisse Produzenten besucht. Dies waren jedoch Unternehmen im Besitz einzelner Familien, die auf Tagelöhner setzen und wo der Gewinn nicht gleichmässig verteilt schien. In dieser Phase ist der Entscheid gereift, dass wir bewusst auf Kleinbauern-Kooperativen und auf das Fairtrade Label setzten wollen. Wir waren zudem von der Tatsache angetan, dass die Kleinbauern tendenziell vielfältigere Anbauflächen haben und die Erntearbeit vorwiegend innerhalb der Bauernfamilien stattfindet.


Coopfam

 

Unser letzter Halt unserer Reise führte uns nach Poço Fundo im Süden von Minas Gerais. Wir haben uns dort unter anderem die Kooperative Coopfam angeschaut und waren von Anfang an beeindruckt von ihrem umfassenden Engagement. Hier nur ein paar Beispiele: Es gibt zwei junge Q-Graderinnen, die sich um die Qualitätskontrolle, kümmern. Coopfam setzte verschiedene Förderprogramme für die Bio Produktion um und Schult die Produzent:innen. Anders als in Kooperativen mit viel Indigener Bevölkerung, wo das Leben im Einklang der Natur eine Selbstverständlichkeit ist, sind hier die Schulungen für den Schutz der Natur von hoher Bedeutung. Ein weiteres Highlight war die Art und Weise, wie bewusst Frauen in der Kaffeeproduktion gefördert werden.

Das hat alles sehr gut gepasst. Für uns wir auch für Coopfam. Beide verfolgen das Ziel, dass Kaffee sowohl sehr hochwertig als auch sehr nachhaltig produziert wird.



Existenzsichernde Einkommen für Kaffeeproduzentinnen in Brasilien

 

Wir sind es uns im eKô Kollektiv gewohnt, dass wir uns an dem Kaffeepreis orientieren, welcher uns die Bauern nennen (sofern möglich). Schliesslich wollen wir, dass alle entlang der Wertschöpfungskette des Kaffees gut leben können. In Brasilien war dies anders. Viele Kooperativen orientieren sich dort stark Börsenpreis für Arabica Kaffee und schlagen auf diesen ein Premium von 150$ Cents pro Pfund. Zum einen ist dies verständlich, da sich alle Länder an Brasilien orientieren. Zum anderen überraschte uns dies trotzdem. Insbesondere, weil auch ein tieferer Preis in Kauf genommen wird und unklar ist, ob ein existenzsicherndes Einkommen garantiert ist. In den 1:1 Gesprächen mit Bäuerinnen und Bauern haben wir durchaus wahrgenommen, dass gestiegene Lebenshaltungskosten eine Herausforderung darstellen. Trotzdem, die Kooperative wollte die Orientierung am Börsenpreis. Das haben wir so respektiert. Wir werden diesen Punkt weiterverfolgen und sind gespannt auf die Auswirkungen, sollte Fairtrade einen Living Income Reference Price für Brasilien kommunizieren.


COOPFAM

 

BRASILIEN

Gegründet | 1986

Anzahl Mitglieder | mehr als 400

Ø Kaffee Anbaufläche pro Produzent | 5ha

Höhe Anbaugebiet | 950-1400m

Zertifizierungen | EU Bio, USADA/NOP, Fairtrade

Verarbeitungsprozess | Natural / Sun dried

Nachhaltigkeitsprojekte |

Projekt Citizen School. Hochwertige Bildungsangebote für Kinder von Mitgliedern der Kooperative. Partnerschaft zwischen Coopfam und der lokalen Regierung zur Förderung von Frauen im Kaffeesektor.

Verwendung des Kaffees bei eKô: Espresso, Lungo.


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